Dreifaltigkeitssonntag

Chorgemälde Fritz Kunz, St. Anton

Am ersten Sonntag nach Pfingsten wird das Fest zu Ehren der Dreifaltigkeit begangen, das sich anders als die meisten kirchlichen Feiertage nicht auf ein bestimmtes Ereigneis im Leben Jesu bezieht, sondern auf ein Glaubensgeheimnis und Dogma des Christentums: die Lehre von Gott als einer und zugleich drei Personen. Gott ist bereits in sich lebendige Vielfalt, Beziehungswesen oder «gesellige Gottheit», wie es der reformierte Pfarrer und Schriftsteller Kurt Marti formuliert hat. «Als Vater bleibt Gott der transzendente Ursprung, der sich trotz seiner radikal beteiligten Liebe nicht in der Welt verliert, als Sohn springt er mitten in den Staub der Geschichte bis zur Hingabe am Kreuz, als Geist nimmt er unser Herz und unsere Augen und öffnet sie für die Wirklichkeit der Liebe Gottes, die er selbst ist, und für seine Nächsten» (Martin Brüske, www.liturgie.ch)

Das grosse Chorgemälde von Fritz Kunz im Altarraum der Kirche St. Anton führt die Trinität bildhaft vor Augen. Gott Vater breitet die Hände über seiner Schöpfung aus, Jesus ist als Christus auf dem Wolkenthron dargestellt und dazwischen schwebt der Heilige Geist als weisse Taube. Menschen machen sich ganz unterschiedliche Bilder von Gott, und dass diese kaum vielfältig genug sein können, daran erinnert uns der Dreifaltigkeitssonntag. Er regt an, über die logisch herausfordernde, aber spannende Redeweise von Gott als «dreifaltig Einem» weiter nachzudenken.
Monika Bieri

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