Mit zwei Heiligen auf Entdeckungstour in St. Peter und Paul
Es gibt nicht viele Eheleute, die als Heilige gefeiert werden. Zu ihnen gehören die Eltern von Maria, der Mutter Jesu: Anna und Joachim. Obwohl die Bibel nichts von ihnen berichtet, sind sie in der kirchlichen Tradition fest verankert. Ihr Gedenktag wird in jedem Jahr am 26. Juli begangen.
Dass die heilige Anna mit unserer Kirche verbunden ist, wird die Freundinnen und Freunde unserer Kirche nicht überraschen, ist doch die im Jahr 1980 angebaute Kapelle ihr geweiht. In ihr finden wir zwei Darstellungen Annas. Und zweimal ist sie dort als sogenannte Anna selbdritt dargestellt, d.h. zusammen mit ihrer Tochter Maria und ihrem Enkelkind Jesus. Fast allen bekannt ist die sitzende Figur aus dem 16./17. Jahrhundert, die wohl aus Asturien stammt, und die in einer Nische in der rechten Seitenwand steht. Was viele Besucherinnen und Besucher nicht wissen ist, dass es noch eine zweite Anna selbdritt in der St.-Anna-Kapelle gibt, und zwar im rechten Fenster, geschaffen vom Glasmaler Hermann A. Sigg. Viele meinen, dort sei die heilige Familie dargestellt, stehend, hintereinander mit Josef und Maria, die das Jesuskind auf dem Arm hält. Heilig ist die Familie schon, die da zu sehen ist, aber die Figur hinter Maria ist nicht Josef, sondern Anna. Frauenpower steht hinter dem werdenden Menschen Jesus, der Gottes geliebter Sohn ist. Vieles von seinem Wesen, von seiner Art wird er von diesen beiden Frauen erhalten haben, er der nicht nur ganz Gott, sondern auch ganz Mensch war, einer von uns, wie wir von einer Frau geboren, wie wir in einer Familie aufgewachsen.
Nun wird die heilige Anna aber eben nicht alleine gefeiert, sondern zusammen mit ihrem Mann. Und wussten Sie, dass auch er einen Platz gefunden hat in unserer Kirche – oder besser gesagt an unserer Kirche? Denn an den beiden äussersten Ecken unserer Kirchenfront findet sich das heilige Ehepaar wieder: rechts die Mutter Anna, und links der heilige Joachim. Es gibt viele Darstellungen von der Begegnung der beiden am Goldenen Tor des Jerusalemer Tempels. Auch bei uns begegnen sie sich, auch wenn sie weit auseinanderstehen, am Tor, am Hauptportal der Kirche St. Peter und Paul. So begrüssen uns am Eingang unserer Kirche nicht nur David und Mose (links und rechts vom Portal), sondern auch ein heiliges Ehepaar, das uns daran erinnert, dass man nicht im Kloster sein muss, um ein gottgefälliges Leben zu führen. Das geht auch im Familienalltag. Sogar in den Sommerferien, für die wir Ihnen gute Erholung und vor allem Gottes Segen wünschen.
Das Team von St. Peter und Paul
Veröffentlicht am