Franz von Assisi
Franz von Assisi (1181/82–1226) wurde als Sohn eines reichen Tuchhändlers in Assisi geboren. Durch das Vermögen seiner Eltern erhielt er eine gute Ausbildung und hatte zunächst ein sorgloses, wohlhabendes Leben. Eine schwere Krankheit und Kriegserfahrungen brachten jedoch eine Wende: Er wandte sich vom Reichtum und den weltlichen Zielen ab, suchte die Stille und verpflichtete sich, ganz nach dem Evangelium in Armut und Nächstenliebe zu leben. 1207 verzichtete er vor versammelter Stadtbevölkerung öffentlich auf sein Erbe und seine Kleider, um nun nur noch Gott als Vater zu haben. Aus seinem intensiven Glauben, seiner Liebe zu allen Geschöpfen und seiner Einfachheit zog Franziskus viele Menschen an. Er gründete den Orden der Minderen Brüder (Franziskaner), wenig später die Clarissen und schliesslich einen Laienorden, um auch Menschen inmitten der Welt ein franziskanisches Leben zu ermöglichen.
Franz von Assisi ist bis heute Vorbild für einen glaubwürdigen, friedvollen Lebensstil und gilt als Patron der Umwelt, der Armen und Tiere. Sein Gedenktag, der 4. Oktober, wird weltweit auch als Welttierschutztag begangen. 1980 ernannte Papst Johannes Paul II. Franziskus zum Schutzherrn von Umwelt und Ökologie.
Sein bekanntestes Gebet, der Sonnengesang, ist ein poetisches Lob für die ganze Schöpfung. Hier ein Auszug daraus:
Hochgelobt seist du, mein Herr, mit all deinen Geschöpfen,
vor allem mit der Herrin, Schwester Sonne,
die den Tag bringt, und durch die du uns das Licht schenkst.
Und schön ist sie und strahlend in grossem Glanz —
dein Sinnbild, o Höchster.
Gelobt seist du, mein Herr, für Schwester Mond und die Sterne,
am Himmel hast du sie klar, kostbar und schön gemacht.
Gelobt seist du, mein Herr, für Bruder Wind,
für Luft und Wolken, für heiteren und jeden Wetterstand,
durch die du deine Geschöpfe am Leben erhältst.
Franz von Assisi erinnert mit seinem Leben und seinen Liedern bis heute an die Verbundenheit aller Geschöpfe in Gottes Liebe.
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