Die Aufnahme Mariens in den Himmel
Das Fest der Aufnahme der Gottesmutter Maria in den Himmel ist das älteste aller Marienfeste. Wir feiern, dass die Jungfrau Maria «nach Ablauf ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde» (Dogma, proklamiert von Papst Pius XII. im Jahr 1950)
Die Kirche lehrt, dass die Seele nach dem Tod weiterlebt, der Leib des Menschen aber wird erst am Tag des Jüngsten Gerichts auferweckt. An Mariä Himmelfahrt feiern wir, dass Maria vor allen anderen Menschen das Privileg zuteilwurde, nach ihrem Tod unmittelbar mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen zu werden. Daher gibt es keine Reliquien, d.h. keine sterblichen Überreste Mariens.
Der Glaube an Mariens Aufnahme in den Himmel geht zurück bis in die Zeit der ersten Christen. Die Tradition kennt mehrere mögliche Orte für das leere Grab Mariens, z. B. auf dem Berg Zion in Jerusalem oder darunter im Kidrontal (orthodox). Beim Konzil von Chalcedon (451) erklärte der Patriarch von Jerusalem dem Kaiser Marcian: «Maria war in Gegenwart der Apostel gestorben. Doch als ihr Grab später geöffnet wurde, fand man es leer, daher folgerten die Apostel, dass ihr Leib in den Himmel genommen worden sei.»
Es wird überliefert, dass ein lieblicher Duft im leeren Mariengrab zurückblieb. Daher werden an Mariä Himmelfahrt wohlriechende Kräuter gesegnet.
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