Acht Jahrhunderte Krippen: Hoffnung und Glauben vereint
KKO
Im kalten Dezember 1223 entstand in den umbrischen Hügeln von Greccio eine der beliebtesten Traditionen der christlichen Welt. Der Heilige Franziskus hatte eine Eingebung, die die Art und Weise, wie Weihnachten gefeiert wird, für immer verändern sollte.
In der Nacht vor Weihnachten inszenierte Franziskus das, was wir heute als die erste Krippe der Geschichte bezeichnen würden. Es handelte sich noch nicht um die Figuren, die wir kennen, sondern um eine lebende Darstellung: einen echten Ochsen, einen Esel, frisches Heu und eine Steinkrippe. Im Mittelpunkt stand kein Kind aus Fleisch und Blut, sondern ein heiliges Bild des Jesuskindes. Seitdem verbreiteten die Franziskanermönche, unermüdliche Reisende und Prediger, diese neue Form der Frömmigkeit. Die Krippe veränderte sich: Von lebenden Darstellungen ging man allmählich zu Holzskulpturen über, dann zu Terrakottafiguren, bis hin zu den kunstvollen Kompositionen, die wir heute bewundern können.
Zu den bedeutendsten Zeugnissen dieser Tradition gehört die Krippe in der Basilika Santo Stefano in Bologna, einem religiösen Komplex, der im Volksmund als „die sieben Kirchen” bekannt ist. Hier, im Herzen der gelehrten Stadt Bologna, befindet sich eine der raffiniertesten und ältesten Interpretationen der franziskanischen Geburt Christi.
Die Bologneser Krippe ist nicht nur eine Darstellung der Geburt Christi, sondern ein wahres Meisterwerk mittelalterlicher Sakralkunst.
Heute, acht Jahrhunderte nach jener Nacht im Jahr 1223, spricht die Krippe weiterhin die Herzen von Gläubigen und Nichtgläubigen an. In Häusern, Kirchen und auf Plätzen auf der ganzen Welt erzählen diese kleinen Figuren weiterhin dieselbe Geschichte der Hoffnung, die Franziskus sichtbar machen wollte.
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