Das vergessene Sakrament: Die Krankensalbung als Zeichen der Hoffnung

Wie jedes Jahr besteht die Möglichkeit am Dienstag, 18. November um 9.15, die Messe mit dem Sakrament der Krankensalbung zu erleben.
Was genau ist die Krankensalbung und welche Bedeutung hat sie? Inmitten von Leid, Krankheit und den Herausforderungen des Alters suchen viele von uns nach Trost und Stärkung. Die katholische Kirche bietet hierfür ein Sakrament, das oft missverstanden und im Laufe der Geschichte an den Rand gedrängt wurde: die Krankensalbung. Weit entfernt davon, ein «Sterbesakrament» zu sein, ist sie ein kraftvolles Zeichen der Hoffnung, des Trostes und der heilenden Nähe Gottes.
Viele von uns kennen die Krankensalbung noch unter dem veralteten Begriff der «letzten Ölung». Dieser Name entstand aus einer historischen Entwicklung, die das Sakrament fast ausschliesslich mit der Todesstunde verband. Die Priester wurden erst gerufen, wenn es scheinbar keine Hoffnung mehr gab.
Doch das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) kehrte zur ursprünglichen, biblischen Bedeutung zurück. Die Heilige Schrift, insbesondere der Jakobusbrief, ruft die Ältesten der Gemeinde dazu auf, Kranke mit Öl zu salben, damit das «gläubige Gebet den Kranken retten und der Herr ihn aufrichten» möge. Die Krankensalbung soll also stärken und aufrichten, nicht den Schlusspunkt markieren.
Die Krankensalbung richtet sich an  all jene, die unter einer schweren Krankheit leiden, eine schwierige Operation vor sich haben, an psychischen Erkrankungen erkrankt sind oder die durch das hohe Alter an Kraft verlieren. Es ist ein Sakrament der Begleitung, das die Gläubigen daran erinnert, dass sie in ihrem Leid nicht allein sind.
Die Krankensalbung ist somit ein wertvolles Sakrament der katholischen Kirche. Sie ist eine Einladung, in schwierigen Zeiten die Nähe Gottes zu suchen und sich von seiner Liebe stärken zu lassen. Sie ist ein Hoffnungszeichen, das die Krankheit nicht leugnet, sondern sie in das Licht des Glaubens rückt. 

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