Ökumenischer Seniorennachmittag
ref. Kirchemeindesaal, Oberengstringen

KKO
Wenn Sie in der vergangenen Woche über einen Namen nachgegrübelt haben oder öfter nach Ihrer verlorenen Brille gesucht haben, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass Sie an Demenz leiden. Vergesslichkeit ist zwar eines der bekanntesten Symptome von Demenz, tritt jedoch normalerweise nicht allein auf und ist oft nicht das einzige Anzeichen. Sollten jedoch Demenzsymptome auftreten, ist es ratsam, frühzeitig eine Untersuchung vorzunehmen, da eine Demenzerkrankung heutzutage bereits in einem frühen Stadium erkannt werden kann.
Beim nächsten ökumenischen Seniorennachmittag am 26. März haben wir die Gelegenheit, von einer Spezialistin, die sich seit Jahren mit diesem Thema beschäftigt, mehr über diese Krankheit zu erfahren. Mag. rer. nat. Margit Anwander führt neuropsychologische Abklärungen und Beratungen für Erwachsene durch.
Forum hatte die Gelegenheit, sie zu treffen und ihr einige Fragen zu diesem Thema zu stellen.
Forum: Frau Anwander, welche frühen Anzeichen oder Symptome einer Demenzerkrankung sollten wir beachten?
Anwander: Demenzerkrankungen zeigen sich auf vielfältige Weise und verlaufen meist schleichend. Bei der häufigsten Form, der Alzheimerdemenz, sind Schwierigkeiten beim Lernen und Merken neuer Dinge typisch. Bei anderen Demenzformen können zuerst Sprach- oder Wahrnehmungsprobleme auftreten. Zu Beginn kann es auch zu Wesensveränderungen kommen. Wenn sich Veränderungen im Verhalten oder Denken zeigen, die ungewohnt sind und länger andauern, sollte man dies mit einem Arzt besprechen und eine Abklärung einleiten.
Forum: Wie unterscheiden sich diese von normalen altersbedingten Veränderungen?
Anwander: Fachpersonen nutzen Normwerte als Hilfsmittel, um Testleistungen mit denen gesunder Gleichaltriger zu vergleichen. Dies hilft, Schwierigkeiten und Abweichungen zu erkennen. Jeder Mensch bringt eigene Stärken und Schwächen mit, die bei der Ergebnisbewertung berücksichtigt werden müssen. Veränderungen, die nicht nur dem normalen Alterungsprozess zugeschrieben werden können, äussern sich oft in Schwierigkeiten bei Alltagsaufgaben. Dinge, die zuvor funktionierten, bereiten zunehmend Probleme. Häufig haben Betroffene oder ihr Umfeld das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, was sich in Fehlleistungen wie Vergesslichkeit oder Orientierungsschwierigkeiten äussert.
Forum: Wie kann der Krankheitsverlauf auch im Hinblick auf die Mitbetroffenen Menschen am besten bewältigt werden?
Anwander: Da sprechen sie einen ganz wichtigen Punkt an, zumal es aktuell leider noch kein Mittel gibt, um diese Erkrankung zu heilen. So liegt der Fokus aktuell auf der sogenannten nichtmedikamentösen Behandlung.
Zu Beginn der Behandlung ist eine gute Aufklärung über die Erkrankung und eine Beratung der Betroffenen wichtig, um Veränderungen besser einordnen zu können. Überforderung im Alltag wirkt sich negativ auf den Krankheitsverlauf aus, während aktive Teilnahme am Leben entscheidend ist. Das Äussern von Bedürfnissen hilft, Prioritäten zu setzen. Der frühzeitige Auf- und Ausbau eines Helfernetzwerks ist ratsam, um Überforderung zu vermeiden und das Gefühl der Isolation zu verhindern. Gemeinsam geht es einfacher!
Herzlichen Dank, Frau Anwander, für den bereichernden Gedankenaustausch. Wir freuen uns darauf, Sie am Mittwoch, den 26. März, wieder bei uns begrüssen zu dürfen und wünschen Ihnen bis dahin eine schöne Zeit.