Gerade ist sie zurück aus Westpapua, der westlichsten Insel von Indonesien, 24 Flugstunden von Zürich entfernt. Als Projektverantwortliche der Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity International (CSI) besucht Maria Fischer drei- bis viermal im Jahr lokale Partner in Asien/Südostasien und arbeitet mit ihnen an der Weiterentwicklung der Projekte. Auf ihren Reisen sieht Fischer Tragödien, die sich weit abseits der Weltöffentlichkeit abspielen. «In Westpapua wird die mehrheitlich christliche indigene Bevölkerung als minderwertig betrachtet. Viele leben unter menschenunwürdigen Bedingungen in Binnenflüchtlingslagern, die sie ohne staatliche Hilfe selbst errichtet haben. Sie wurden vertrieben, damit der indonesische Staat den Regenwald abholzen und Bodenschätze abbauen kann.» Humanitäre Hilfe, «Home made Schools» und die Unterstützung einer überkonfessionellen Arbeitsgruppe, die sich für die Menschenrechte der Papuaner einsetzt, sei der Beitrag von CSI an diesem Ort.
«Ich bin immer wieder entsetzt ab der Brutalität, welche viele Christen in anderen Ländern erleben.» Tatsächlich sind im Jahr 2025 Christen die am stärksten verfolgte Religionsgruppe. «Ich bekomme oft Bilder und Berichte, die kaum auszuhalten sind», sagt Fischer. «Aber wenn ich sehe, dass sich dank unserer Arbeit vor Ort das Leben vieler Menschen verbessert, gibt das Kraft zum Weitermachen.» Auch seien die Resilienz, der Mut und die Treue zu ihrem Glauben bei Menschen, die wegen ihres Christseins verfolgt, diskriminiert und benachteiligt werden, beeindruckend. Sie hat das selber erlebt während der sieben Jahre, in denen sie sich in Pakistan, in einem mehrheitlich islamischen Umfeld, in der katholischen Jugendarbeit eingesetzt hat. «Dort habe ich gelernt, in einer fremden Kultur zu leben, mit anderen Sichtweisen umzugehen und meine eigene Sicht zu relativieren. Ich erlebte gleichzeitig die Schönheit und Kraft meines christlichen Glaubens.» Das kommt ihr jetzt in ihrer Arbeit mit Menschen unterschiedlichster Kulturen zugute. Ebenso wichtig ist das persönliche Gebet: «Ich mache meinen Teil, aber dann kann ich Gott alles übergeben.» Nebst der Projekt-Begleitung trägt Fischer seit einem Jahr als «Executive Director von CSI International» für die ganze Organisation Verantwortung. Dabei fühlt sie sich bereichert und getragen von einem engagierten konfessionsübergreifenden Team.
*Name geändert, der richtige Name ist der Redaktion bekannt.