Zürich regional

Kleine Sterne, grosse Wirkung

Über 10 000 Kinder und Jugendliche aus der ganzen Schweiz machen im Januar bei der «Aktion Sternsingen» mit – und sammeln gleichzeitig Spenden für Kinder in Not. In Stäfa bereiten sich die Kinder bereits darauf vor. 

Als «Heilige Drei Könige» verkleidet ziehen die Stäfner Kinder von Tür zu Tür, singen und teilen den traditionellen Segensspruch «C+M+B». Die Buchstaben stehen für das lateinische «Christus Mansionem Benedicat»: Christus segne dieses Haus. Sie erinnern aber auch an die Namen, welche die drei Könige der Legende nach tragen: Caspar, Melchior, Balthasar. Diakon Bruno Gut-Fuchs organisiert seit rund 15 Jahren die Sternsingen-Aktion: zunächst in Hombrechtikon und inzwischen schon zum dritten Mal in Stäfa, wo die Planung für die Aktion 2026 bereits läuft. Im vergangenen Jahr sind rund zwölf Kinder im Alter von etwa 7 bis 13 Jahren unterwegs gewesen, um angemeldete Haushaltungen und Altersheime zu besuchen. «Beim Sternsingen geht es ums Weitertragen der Botschaft der Weisen aus dem Morgenland über den Messias, der als Kind zur Welt gekommen ist», sagt Gut-Fuchs. «Natürlich braucht es etwas Mut, vor anderen Menschen zu singen und zu sprechen.» 

Der Dreikönigstag, das Fest der Erscheinung des Herrn, ist am 6. Januar, wird aber in Stäfa nächstes Jahr am Sonntag, 11. Januar, gefeiert. Nach der Familien-Eucharistiefeier um 9.30 Uhr startet die Sternsinger-Tour, die bis etwa 16.00 Uhr dauert – die Kinder sind also gute vier bis fünf Stunden unterwegs. Warum machen sie eigentlich mit? Sicherlich geht es um mehr als nur die Pizza, zu der alle Beteiligten am Schluss im Pfarreizentrum eingeladen sind. «Es ist einfach schön, gemeinsam und verkleidet die Menschen daheim oder im Heim zu besuchen, ihnen Freude und Gottes Segen zu bringen.» Bruno Gut-Fuchs empfindet diese ansteckende Freude der Kinder jedes Jahr selbst als grosses Geschenk. 

Die jungen Sternsingerinnen und Sternsinger tragen immer auch eine kleine Schatztruhe mit sich, in der sie Spenden sammeln. Diese kommen jedes Jahr Kindern in Not zugute. Organisiert wird diese Hilfe vom Päpstlichen Missionswerk missio, das für 2026 das Motto «Schule statt Fabrik» ausgewählt hat. Im Zentrum der Aktion steht damit ein drängendes globales Problem: die ausbeuterische Kinderarbeit. «Weltweit arbeiten rund 160 Millionen Kinder, viele unter gefährlichen und gesundheitsschädlichen Bedingungen», schreibt das Hilfswerk. «Das internationale Ziel, Kinderarbeit bis 2025 zu beenden, wurde klar verfehlt. Besonders betroffen ist Bangladesch: Dort arbeiten rund 1,8 Millionen Kinder, über eine Million davon unter aus­beuterischen Verhältnissen.» Deshalb sammeln die Sternsinger-Kinder dieses Jahr für Projekte in Bangladesch, die Kindern Zugang zu Bildung und dabei eine Chance auf eine würdige Zukunft geben.

«Aktion Sternsingen»

Viele Pfarreien senden im Januar Sternsingerinnen und Sternsinger aus. Wer gerne besucht werden möchte, fragt bei der Pfarrei des eigenen Wohnortes nach.

Segenskleber, Plakate und weitere Materialien zur Sternsingeraktion gibt es unter www.missio.ch