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Mit seinem Gemälde «Das Kreuz im Gebirge» schuf der Maler Caspar David Friedrich (1774–1840) eine Ikone der Romantik. Der «Tetschener Altar», wie das Bild auch genannt wird, ist Sinnbild für eine Religiosität, die sich von der konfessionellen Bindung löst und das persönliche Empfinden zum Kompass macht.
Friedrich war protestantisch-pietistisch erzogen worden. Seine Natur- und Landschaftsdarstellungen sind allesamt religiös aufgeladen. Es ging ihm jedoch nicht um eine möglichst naturgetreue Darstellung. Seine Bilder entstanden auch nicht draussen, sondern im Atelier. Das Kreuz im Gebirge ist also ein Ideenbild.
Friedrichs Werk ist von einem Glauben geprägt, der eine komplett christozentrische Welt zeichnet. Jeder Baumwipfel, jeder Fels und jeder Lichtstrahl verweist auf Christus. Und gleichzeitig dreht sich dieser Glaube immer um das Individuum und seinen ganz persönlichen Glauben. Nicht das Dogma bestimmt die Religion, sondern das individuelle Empfinden. Glaube ist fühlen. Friedrich ist damit einer der ersten Künstler, dessen Kunst zwar zutiefst religiös ist, aber nicht im Auftrag einer verfassten Religion oder einer Konfession steht. Damit wird er zum Wegbereiter eines neuen Verhältnisses von Kunst und Religion, das bis heute prägend wirkt.