Zürich regional

Unsere Sprache: Polnisch

Margrit Milczuk, Seelsorgerin und Sekretärin, Polenmission

Wie zeigt sich die Polenmission heute?

Unser Profil hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Früher waren ältere, traditionell katholische Polinnen und Polen bei uns. Heute sind es junge Familien, meist arbeiten sie in der IT-Branche oder als Bankangestellte. Manche kommen mit einem sehr klerikalen Bild der Kirche in die Schweiz. Hier treffen sie einen dynamischen Pfarrer und eine Frau als Seelsorgerin, die offen sind und die Lebenssituation der Menschen ernst nehmen. Sie können wählen, mit wem sie sprechen wollen. Das kennen sie aus Polen nicht. Darüber sind Sie sehr froh und blühen richtig auf. Sie freuen sich, dass ihre Kinder in der Mission eine religiöse Heimat und die polnische Kultur erleben.

Was ist die grösste Herausforderung?

Das duale System der Kirche Schweiz ist für sie fast nicht zu verstehen. Sie hören auf der politischen Gemeinde, die Kirchensteuer sei freiwillig. Sie sind sich nicht bewusst, dass sie aus der Kirche austreten, wenn sie es ankreuzen. Wir machen jedes Jahr eine Information zu diesem Thema und erklären es persönlich. Es ist ein sehr gutes System, wenn man es mal verstanden hat!

Sind sie schon lange hier engagiert?

Ich kam 2011 als 100% freiwillig, später mit 20% auf dem Sekretariat Tätige. In Polen habe ich Theologie studiert, aber als Frau durfte ich nur Religionslehrerin sein. Heute arbeite ich zu 60% als Seelsorgerin und 40% als Sekretärin. Die Arbeit mit dieser lebendigen Gemeinschaft macht mir grosse Freude.