Gaza-Friedensabkommen ist ein Hoffnungsfunke

Die 20 noch lebenden Geiseln sind zurück in Israel. Im Gegenzug kommen fast 2000 palästinensische Häftlinge frei. Papst Leo hatte am Sonntag zu Respekt vor den Interessen israelischer wie palästinensischer Menschen aufgerufen.

T-Shirt mit der Aufschrift «They're home now» (sie sind zurück) am 13. Oktober 2025 auf dem Platz der Geiseln in Tel Aviv (Israel), wo Menschen auf die Freilassung der verbliebenen Geiseln warten, die sich noch in der Gefangenschaft der Hamas befinden.
«They're home now» - «Sie sind zurück»: Ein T-Shirt mit der Aufschrift, am 13. Oktober 2025 auf dem Platz der Geiseln in Tel Aviv, Israel. Menschen warteten dort auf die Freilassung der verbliebenen Geiseln, die sich in Gefangenschaft der Hamas befanden.

Papst Leo XIV. hat das Friedensabkommen zur Beendigung des Gazakriegs als Hoffnungsfunken bezeichnet. Zugleich rief er die Verhandlungsparteien auf, den Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden fortzusetzen. Dabei müssten die «berechtigten Ziele des israelischen und des palästinensischen Volkes» respektiert werden, sagte der Papst am Sonntagmittag am Ende des Angelusgebets auf dem überfüllten Petersplatz in Rom.

Weiter sagte der Papst: «Zwei Jahre Krieg haben überall Tote und Ruinen hinterlassen, vor allem in den Herzen derer, die auf brutale Weise Familienangehörige und Freunde verloren haben.» Mit der ganzen Kirche sei er den betroffenen Menschen in ihrem «unermesslichen Schmerz nahe».

Der Papst beschwor die Gewissheit, dass Gott «auch in der schwärzesten Nacht immer bei uns bleibt». Gott könne das Unmögliche möglich machen: «Zu entdecken, dass der Andere kein Feind ist, sondern ein Bruder, dem ich verzeihen und die Hoffnung auf Versöhnung anbieten kann.»

Auch der weltweite Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) begrüsste am Wochenende die Waffenruhe im Gazastreifen als «hoffnungsvollen ersten Schritt». Generalsekretär Jerry Pillay sprach in Genf von «grosser Erleichterung», verwies gleichzeitig aber auch auf die «Fragilität und Unsicherheit der bevorstehenden Übergangsphase». Das Ausmass des Leids und der Zerstörung sei katastrophal und habe «tiefe physische, psychische und moralische Narben hinterlassen».

Ein Wiederaufbau Gazas müsse über die Wiederherstellung der Infrastruktur hinausgehen, so Pillay. «Er muss darauf abzielen, Vertrauen und die Sicherheit der Menschen wiederherzustellen sowie die Grundlagen für nachhaltigen Frieden und Entwicklung zu schaffen», sagte der ÖRK-Generalsekretär. Alle, Israelis wie Palästinenser, hätten ein Recht darauf, in Sicherheit, Würde und Hoffnung zu leben.