Nach acht Jahren Pause endlich wieder Minifest! 270 Mini-Scharen aus der ganzen Deutschschweiz pilgern am 7. September auf das Olma-Gelände in St. Gallen. «Es soll ein Tag werden voller Lebensfreude», verspricht Kornel Zillig, Co-Präsident des Minifest-OKs, bei der Begrüssung den Minis – und er soll recht behalten.
Selfies machen mit einem Schweizergardisten, ein DJ-Grundkurs mit jungen St. Galler DJs oder in der «Silent Disco» tanzen: über 100 Ateliers stehen den Minis zur Verfügung. Schnell wird es laut in den Olma-Hallen, überall Lachen und strahlende Gesichter. Mit dabei sind zahlreiche kirchliche Institutionen wie Fastenaktion, Jubla oder Ordensgemeinschaften. Besonders lange Schlangen bilden sich ausser bei actiongeladenen Angeboten auch beim Kerzenziehen. Selina (10) aus dem Kanton Solothurn sagt: «Das Anstehen hat sich gelohnt», und zeigt stolz die Kerze, die sie selbst hergestellt hat.

Mauro Gallegari
Draussen vor der Halle sitzt der neue St . Galler Bischof Beat Grögli mit einigen Jugendlichen im Kreis. Auch er trägt ein farbiges Minifest-T-Shirt. Die Minis stellen ihm viele Fragen: «Was hat Sie auf die Idee gebracht, Bischof zu werden?», «Haben Sie auch ministriert?», «Wie viele Sprachen sprechen Sie?» Andere Ateliers regen zum Nachdenken an: Viele Jugendliche stehen an bei Dolores Waser Balmer, Präventionsbeauftragte des Bistums Chur. Das Glücksrad entscheidet, mit welcher Frage die Jugendlichen konfrontiert werden. Die Fragen drehen sich um Nähe und Distanz, konkret schaffen sie unter anderem auch ein Bewusstsein dafür, welche Bilder und Informationen Jugendliche online preisgeben. Dolores Waser Balmer zeigt sich überrascht vom grossen Interesse: «Einige Jugendliche schätzen es sehr, sich mal über solche Fragen austauschen zu können.» Gefragt ist auch die Eucharistiefeier, die in einem Saal im Obergeschoss der Olma-Halle angeboten wird. Die fünfhundert Sitzplätze sind im Nu belegt, einige Kinder und Jugendliche müssen abgewiesen werden – anstatt zweimal wird die Messe spontan ein drittes Mal angeboten. Die Botschaft des Gottesdienstes: Gott hat alle als Original erschaffen, das macht die Welt bunt und vielfältig. «Es braucht jeden Einzelnen von uns», sagt der St. Galler Pater Raffael Rieger in seiner Predigt.
Das Minifest wird von der Deutschsprachigen Arbeitsstelle für Ministrantinnen- und Ministranten-Pastoral (DAMP) organisiert. Das OK arbeitete ehrenamtlich, am Fest sind 230 freiwillige Helfende im Einsatz. Das Fest ist ein Dankeschön für alle, die das ganze Jahr über ministrieren. Murielle Egloff, Präsidentin der DAMP: «Die Stimmung ist total friedlich, das beeindruckt mich. Dieser Tag schafft Gemeinschaft und bleibende Erinnerungen.» Wann das nächste Fest stattfinden wird, ist noch offen. «Aber sicher ist: Die Minis müssen nicht mehr acht Jahre auf die nächste Ausgabe warten.»
—«Minis»
23 000 Kinder und Jugendliche engagieren sich in der Deutschschweiz als Ministranten und Ministrantinnen.
www.damp.ch