Die Zwölf

Zwölf Heldinnen und Helden

Sie haben die Welt verändert. Unsere kleine Ahnengalerie mit Vorbildern der Menschlichkeit.

Johannes der Täufer

Johannes der Täufer

1. Johannes der Täufer
ca. 5 v. Chr. bis ca. 30 n. Chr.
Johannes wird mit seinem Protest zum Vordenker, eröffnet als Täufer neue Wege, zieht die Menschen mit riesigem Charisma in seinen Bann … und sieht sich dennoch lediglich als Hinweisgeber auf Jesus.

Christine de Pizan liest vor Männern aus ihrem Werk

Christine de Pizan liest vor Männern aus ihrem Werk

2. Christine de Pizan
1364 bis 1429
Die erste Frau, die vom Schreiben leben konnte, ist ein hellwacher Geist. Sie beklagt in ihren Büchern, dass Frauen von Männern nicht ebenbürtig wahrgenommen werden und entwirft eine Utopie der Gleichberechtigung.

Erasmus von Rotterdam, gemalt von Hans Holbein

Erasmus von Rotterdam, gemalt von Hans Holbein

3. Erasmus von Rotterdam
1466 bis 1536
Er hat sich in der Reformationszeit die schwierigste aller Rollen aus­gesucht: Reformer und gleichzeitig Bewahrer. Einflussreich hat er eine Erneuerung der Kirche gefordert und gleichzeitig versucht, die Spaltung zu verhindern. Dafür wurde er von allen Seiten geschmäht.

Marie Ward

Marie Ward

4. Marie Ward
1585 bis 1645
Die Engländerin wollte nach Vorbild der Jesuiten einen Frauenorden gründen, der ohne Klausur mitten in der Gesellschaft wirken konnte. Dafür erhielt sie keine päpstliche Bestätigung. Ihren Orden jedoch gibt es bis heute.

Friedrich Spee

Friedrich Spee

5. Friedrich Spee
1591 bis 1635
Für seine Kritik am Hexenwahn nahm der Jesuit viel in Kauf. Ihm drohte der Ausschluss aus dem Orden, und er wurde verdächtigt, selbst mit dem Teufel im Bunde zu sein. Sein Zeugnis steht für Un­bestechlichkeit und Zivilcourage.

Johann Sebastian Bach

Johann Sebastian Bach

6. Johann Sebastian Bach
1685 bis 1750
Ein Papst wollte ihn, den Lutheraner, heilig sprechen. Heute ist er für die gesamte Christenheit – und sogar darüber hinaus – zu einem Monument spiritueller Vertiefung geworden.

Bernarda Heimgartner, nach einem Foto gezeichnet

Bernarda Heimgartner, nach einem Foto gezeichnet

7. Bernarda Heimgartner
1822 bis 1863
Sie gründete in Menzingen den ersten Schwesternorden der Schweiz, der Frauen zu Lehrerinnen ausbildete. Damit wurde sie – gegen heftigen klerikalen Widerstand – für das Bildungssystem wie für die Emanzi­pation der Frauen zur Pioniergestalt.

Dorothy Day

Dorothy Day

8. Dorothy Day
1897 bis 1980
Ihr Einsatz für Frauenrechte und Pazifismus brachte die US-Amerikanerin mehrmals ins Gefängnis. Sie brachte Sozialismus und Christentum derart überzeugend zusammen, dass ihr dafür selbst Johannes Paul II. Respekt zollte. Als Mitbegründerin der Catholic-Worker-Bewegung strahlt sie bis nach Europa aus.

Mascha Kaléko

Mascha Kaléko

9. Mascha Kaléko
1907 bis 1975
Anfang der 1930er-Jahre wurde sie in Berlin zur literarischen Sensation. Ihr Erfolg als Lyrikerin wurde jedoch jäh gekappt, als sie vor den Nazis in die USA fliehen musste. Dennoch bewahrte sie – auch sprachlich heimatlos geworden – eine tiefe heiter-melancholische Menschlichkeit.

Hélder Câmara

Hélder Câmara

10. Hélder Câmara
1909 bis 1999
Der brasilianische Erzbischof prangerte furchtlos die Dikatur in seinem Heimatland an und gründete Basisgemeinden, in denen der christliche Glaube mehr als bloss Trostpflaster war.

Pete Seeger

Pete Seeger

11. Pete Seeger
1919 bis 2014
Er sang zeitlebens für soziale Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Tradition und Aufbruch gingen bei ihm einher. Kein Folk-Musiker war je so umstritten wie er und gleichzeitig so einflussreich.

Sophie Scholl

Sophie Scholl

12. Sophie Scholl
1921 bis 1943
Mit gerade zwanzig Jahren sah sie das ungeheuerliche Übel des Nationalsozialismus in aller Klarheit – und handelte furchtlos danach. Sie steht bis heute für eine Liebe zu den Menschen, die hellsichtig macht.