Sie sehen glücklich aus. Warum?
Ein Traum geht in Erfüllung. Am Tag meiner Weihe hatte ich das Wissen, dass ich mit all dem, was ich bin, vor Gott stehen kann.
Wo nahm diese Gewissheit ihren Anfang?
An meiner Firmung, das war der 3. November 2012. Ich war in der 3. Oberstufe, in der Pubertät. Diese Zeit war für mich nicht einfach, und ich habe mir auch die Frage nach Gott gestellt. Bei der Firmung dann habe ich mich von Gott umarmt gefühlt – das war der Anfang, meinen Glauben zu leben.
Haben Sie Lampenfieber am Altar?
Eigentlich nicht. Etwas anderes ist predigen, weil das die Frucht meines eigenen Rucksacks ist, weil da mein eigener Beitrag gefragt ist. Beim Zelebrieren versuche ich hingegen, in den Hintergrund zu treten.
Worin sehen Sie Ihre Aufgabe als Priester?
Ein Zeuge der Liebe Gottes zu sein: Die Erfahrung, so wie Gott mich geliebt hat, weiter zu verkündigen. Und damit ein Brückenbauer zwischen Gott und Menschen zu sein.
Wofür braucht es Priester?
Vor allem für die Feier der Sakramente, um die konkreten Zeichen der Nähe Gottes spürbar werden zu lassen. Menschen brauchen die Nähe Gottes und er zeigt sie uns, nicht nur, aber auch durch die Sakramente.
Wenn Sie etwas auf der Welt verändern könnten, was wäre das?
Ich würde versuchen, mich selbst zu verändern.
Zölibat: ein notwendiges Übel – oder sinnvoll?
Was soll ich sagen? Eine wichtige Frage. Ich denke, der Zölibat ist sinnvoll, allein schon, weil ich gar keine Zeit für eine Familie hätte. Die Arbeit absorbiert mich sehr. Der Zölibat ist eine Lebensform, die sehr viel Gestaltung braucht. Aber es gibt auch Tage, an denen der Zölibat für mich ein notwendiges Übel ist.
Woran erkennen Sie Gottes Willen?
Um Gottes willen (lacht). Es ist immer schwierig zu wissen, was Gott will. Ich nehme mir jeden Tag Zeit für die Betrachtung des Evangeliums vom Tag, und ich versuche herauszuhören, was Gott mir gerade sagen will. Gott spricht aber auch zu mir durch Begegnungen, durch Freundschaften, durch Schwieriges.
Sind Sie eher Einzelgänger oder eher Teamplayer?
Teamplayer.