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Der Engländer John Locke (1632–1704) war einer der wirksamsten Vordenker der Aufklärung. Als Arzt und Philosoph war er der Überzeugung, dass Erkenntnis nur durch messbare Beobachtungen gewonnen wird. Er war damit – zusammen mit anderen Philosophen – ein Wegbereiter des neuzeitlichen Verständnisses von Naturwissenschaft, das auch Empirismus genannt wird. «Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen gewesen wäre» war Lockes Grundsatz. Damit geriet Locke wie alle Aufklärer zwangsläufig in einen Konflikt mit der damaligen christlichen Theologie. Sein Denken galt als Angriff auf den Glauben an die Offenbarung.
1695 veröffentlichte Locke allerdings ein Werk, in dem er darzulegen versuchte, dass die Bibel seinem Verständnis von Vernunft nicht widerspreche, dass sie tatsächlich Gottes Wort enthalte und damit Wahrheit verkünde.
Folgenreicher als dieser Versuch, Empirismus und Glaube zu versöhnen, waren allerdings seine Überlegungen zur Gewaltenteilung. Die Trennung von Kirche und Staat und die Forderung nach Glaubens- und Gewissensfreiht wie Locke sie beschrieb, haben die Verfassung der USA wesentlich beeinflusst und wurden so zum Fundament der Demokratie, wie wir sie bis heute verstehen.