Pfarrer Odilon Tiankavana blickt auf eine Baustelle. Direkt neben der Kirche zieht die Wohnbaugenossenschaft ABZ grosse Blöcke hoch: 69 neue Wohnungen für etwa 160 Personen. Rundherum sieht man viele weitere neue Blöcke, im Bau oder gerade frisch fertiggestellt. Leimbach erlebt einen Bauboom, ganze 547 Wohnungen sind seit 2010 entstanden. «Wir sind eine von wenigen Pfarreien in der Stadt Zürich, in der die Zahl der Katholikinnen und Katholiken steigt», erzählt der Pfarrer. Seit er im Jahr 2018 seine Aufgabe in Maria-Hilf übernommen hat, arbeitet er mit seinem Team an einer Willkommenskultur.Viele Neue kommen nach Leimbach, manche schauen in der Pfarrei vorbei – viele ziehen aber auch wieder weiter. Der Durchzug fordert Leimbach heraus, und er verändert das ehemals beschauliche Dorf an der Sihl.
Odilon Tiankavana betont demgegenüber lieber die althergebrachten Qualitäten: «Alle kennen hier alle», meint er. Damit das so bleibt, gehen er, ein Sozialberater und der Pfarreiseelsorger raus, unter die Leute. Am liebsten, verrät Odilon Tiankavana, besuche er alte Menschen. «Kaffee trinken und Kuchen essen», freut er sich sichtlich über die Gemeinschaft. Neben jenem in Mittelleimbach ist da das Alterszentrum Im Ris, das in ökumenischer Trägerschaft ist: Maria-Hilf mit den Pfarreien in Wollishofen und Enge und mit der Christkatholischen Kirchgemeinde Kanton Zürich. In Leimbach gibt es darüber hinaus ein Wohnhaus für Flüchtlinge, von denen einige Familien zum Gottesdienst kommen. So scheint doch, bei allem Kommen und Gehen, die Pfarrei ein fester Bezugspunkt zu bleiben. Ihr Pfarrer sieht in ihr «eine Gemeinschaft von der Taufe bis zum Tod». Sicher ein Ideal. Aber ein wichtiges.