In der Tanzperformance «Zwischen Himmel und Erde» befassen sich der Choreograf und Tänzer Leo Gnatzy und seine Tanzpartnerinnen Haitang Zhang und Beljana Metje mit der Leiblichkeit des Menschen und der Nächstenliebe. Das Stück ist für den sakralen Raum inszeniert, weil es den Zuschauenden transzendente, spirituelle und zwischenmenschliche Erfahrungen ermöglichen will. Denn für Leo Gnatzy ist sein Tanz auch eine Form der Kommunikation mit Gott und somit eine Manifestation seines Glaubens und der christlichen, vom Leib geprägten Religion. Leo Gnatzys persönliche Mission ist es, wieder mehr Körperlichkeit in den sakralen Raum zu bringen, die in der katholischen Liturgie – in den Prozessionen, durch die segnende Hand, durch den knieenden Betenden – seit jeher ihren Platz hat.
—Zwischen Himmel und Erde
20–21 Uhr, Kirche Maria Krönung
Carl-Spitteler-Str. 44, Zürich
Günther Uecker ist weltbekannt für seine Nagelkunst. Der Künstler hat Leinwände oder Alltagsgegenstände mit Nägeln versehen und weiss bemalt, was den Objekten eine neue Oberfläche gibt und den Betrachtenden eine neue Sicht auf Bekanntes ermöglicht. Die Werke haben den Gemeindeleiter der Pfarrei St. Georg Elgg, Jürgen Kaesler, inspiriert. An der Langen Nacht der Kirchen zeigt Kaesler Original-Lithografien von Günther Uecker und spricht mit dem Galeristen Aloisius Wilmsen über Ueckers Werke. Jürgen Kaesler hofft, dass der neue Blick auch eine andere Sicht auf die Kirche bewirken kann. Dabei helfen vielleicht auch die Werke der lokalen Kunstschaffenden, die ebenfalls ausgestellt werden. Und wer sich selbst künstlerisch betätigen möchte, kann an der Aktionskunst im Freien teilnehmen. Durch einen Lichterweg sind in dieser Nacht die katholische und die reformierte Kirche in Elgg, die den Anlass gemeinsam verantworten speziell verbunden.
—Lithografien von Günther Uecker
18–23 Uhr, Kirche St Georg, Elgg
Winterthurerstrasse 5, 8353 Elgg
Die Lange Nacht der Kirchen findet am 23. Mai in der Schweiz zum fünften Mal statt. Zeitgleich mit anderen europäischen Ländern und nach dem Vorbild der österreichischen Kirche. In der Schweiz beteiligen sich die Landeskirchen aus 16 Kantonen in der welschen und deutschen Schweiz an der Aktion. Barbara Laurent von der reformierten Landeskirche und Jeannette Häsler Daffré von der römisch-katholischen Landeskirche, beide im Kanton Aargau, leiten neben dem Aargauer auch das nationale Projekt. Sie betreiben die Webseite, auf der sämtliche Angebote der Pfarreien und Kirchgemeinden aufgeschaltet sind, stehen den Teilnehmenden beratend zur Seite und organisieren die gemeinsame Werbung. Die teilnehmenden Pfarreien und Kirchgemeinden finanzieren ihre Angebote selbständig. Für die Besuchenden sind sie in der Regel unentgeltlich. Die nationale Projektleitung finanzieren die Landeskirchen gemeinsam. «Kirche einmal anders erleben», sei der unterschwellige Slogan der Aktion, sagt Jeannette Häsler Daffré. Dabei gehe es in erster Linie darum, die Hemmschwelle vor der Kirchentür abzubauen.