Zu Besuch in der Seelen-Heilstätte

Pfarrei Greifensee
Nein, der Ausflug der 4.-6. Untiklassen führte am 28. Juni nicht in die Psychiatrie. Vielmehr ging es nach St. Gallen – und die dortige Stiftsbibliothek ist über dem Eingang auf Altgriechisch als «Heilstätte der Seele» angeschrieben. Tatsächlich tat der Besuch an Körper, Geist und Seele wohl: Zum einen war es deutlich kühler als draussen. Zum anderen zeigten sich die Schüler:innen vom ersten Augenblick an fasziniert vom einzigartigen Barocksaal, von den zahlreichen alten Büchern und auch von manchem besonderen Exponat (darunter die Mumie Schepenese).
Nach einem kurzen Abstecher in den Gewölbekeller besuchte die Gruppe dann die Kathedrale. Hier fanden gerade Proben der Dommusik statt – ein willkommenes Extra. Auch dieser Raum wirkte sich aus: «Man wird auf einmal so ruhig» oder «Es fühlt sich so weit an», sagten manche Kinder. In der Weite der Kathedrale hörten die Schüler:innen dann von einer besonderen Frau, die genau das Gegenteil suchte: Die heilige Wiborada liess sich im 10. Jahrhundert freiwillig in eine kleine Zelle nahe der Kirche St. Mangen einschliessen. Dort war sie Gott und sich selbst ganz nah. Dem Volk und den Herrschenden gab sie guten Rat – und noch dazu jeweils ein Stück gesegneten Brotes. So war die Zelle dieser priesterlichen St.Gallerin wohl auch eine Seelen-Heilstätte.
Zurück an der freien Luft, wurde im Schatten der grossen Doppeltürme gepicknickt. Und dann rief das kühle Nass: In der Naturbadi «Drei Weiheren» konnte sich die Kinder erfrischen und ausgelassen miteinander spielen, bevor die Gruppe den Rückweg antrat. Mit nach Hause brachte sie die Gewissheit: St. Gallen ist ein ganzheitlich wohltuender Ort – und wieder mal eine Reise wert.
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