Der hl. Antonius und das Jesuskind

Kurz vor seinem Tod erlaubten die Ordensoberen Antonius, sich zum Gebet nach Camposampiero, das in der Nähe von Padua liegt, zurückzuziehen. Graf Tiso, der Herr des kleinen Dorfes, hatte dort, in der Nähe seiner Burg, den Kapuzinern eine Einsiedelei geschenkt.

Eines Abends begab sich der Graf ins Zimmer seines Freundes, um ihn zu besuchen, und sah unter der angelehnten Zellentür ein strahlendes Licht hervorleuchten. In der Meinung, eine Feuersbrunst sei ausgebrochen, stiess er die Tür auf und blieb erstaunt stehen. Ihm gegenüber sieht er den Heiligen, der das Jesuskind in seinen Armen hält. Als Antonius aus der Ekstase erwacht, bemerkt er den gerührten Grafen und bittet ihn darum, mit niemandem über diese himmlische Erfahrung zu sprechen. Erst nach dem Tod des Heiligen wird der Graf dieses Erlebnis erzählen.

Veröffentlicht am